Mit «Grüenochte Geiss» oder «Grüenochti» wird im Walliserdialekt die vorne grau-schwarz-weiss-melliert gezeichnete Ziegenrasse aus dem Wallis bezeichnet. Es ist historisch beleget, dass sie früher im Wallis häufiger vorkam und ein Teil der genetischen Vielfalt innerhalb des regionalen Ziegenbestandes ist. Trotz langer Tradition wurde auch sie im Jahr 1938 nicht als Rasse anerkannt. Im Laufe des Rettungsprojekts für die Kupferhalsziege, stiess ProSpecieRara sowohl auf die ganz weisse Capra Sempione als auch auf die Grüenochte Geiss. Ihre meist lebendig-melliert gefärbte Vorderhälfte verleiht den Tieren ein urchiges Äusseres, was ihre Robustheit optisch unterstreicht. Der Bestand wächst langsam an, dennoch gehört die Grüenochte Geiss noch immer zu den seltensten Ziegenrassen der Schweiz. Die Gitzi der Grüenochti sind häufig heller gezeichnet als die erwachsenen Tiere. Oft beobachtet man zudem dass die graue Partie der adulten Tiere gegen vorne heller wird. Der schlanke Körperbau und die ausgeprägten Hörner sind typisch für diese Rasse. Die Haarlänge ist wie bei den Kupferhalsziegen und der Capra Sempione kürzer als bei den Walliser Schwarzhalsziegen. Der SZZV führt seit 2022 das Herdebuch der Grüennochte Geiss.